Ein Meilenstein für die Rom*nja und Sinti*zze in Österreich
Am 15. Dezember 2025 wird ein bedeutender Jahrestag gefeiert: 20 Jahre THARA, das Arbeitsmarktprojekt der Volkshilfe Österreich, das sich unermüdlich für die Rechte und Chancen der Rom*nja und Sinti*zze einsetzt. Diese Feier ist nicht nur ein Rückblick auf zwei Jahrzehnte engagierter Arbeit, sondern auch ein Ausblick auf die Herausforderungen und Chancen, die noch vor uns liegen.
Die Entstehung von THARA: Eine Initiative mit Vision
THARA wurde ins Leben gerufen, um der Diskriminierung und den strukturellen Hürden entgegenzuwirken, denen Rom*nja und Sinti*zze in Österreich häufig begegnen. Diese Minderheit, oft am Rande der Gesellschaft stehend, hat mit Vorurteilen und mangelnden Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu kämpfen. THARA, was auf Romani „Tür“ bedeutet, öffnete diese Tür zu neuen Möglichkeiten und fairen Chancen.
Die Projektleiterin Usnija Buligovic, die seit Beginn dabei ist, beschreibt die Initiative als „eine Reise, die mit einer kleinen Idee und viel Engagement begonnen hat“. Heute ist THARA ein anerkanntes Projekt, das unzählige Menschen unterstützt hat. „Jede einzelne Geschichte hat mich geprägt“, sagt Buligovic und unterstreicht damit die persönliche Bedeutung ihrer Arbeit.
Erfolge und Herausforderungen: Ein Blick zurück
In den letzten 20 Jahren hat THARA viele Erfolge gefeiert, aber auch zahlreiche Herausforderungen bewältigt. Die Integration von Rom*nja und Sinti*zze in den Arbeitsmarkt ist ein komplexes Thema, das nicht nur individuelle, sondern auch gesellschaftliche Anstrengungen erfordert. Laut einer Studie der Europäischen Union aus dem Jahr 2023 sind Rom*nja und Sinti*zze in ganz Europa oft schlechter gebildet und haben weniger Zugang zu Arbeitsmöglichkeiten als der Durchschnitt der Bevölkerung.
THARA hat durch gezielte Programme und individuelle Unterstützung diese Hürden abgebaut. Das Projekt bietet Beratung, Schulungen und direkte Unterstützung bei der Arbeitssuche an. Diese Maßnahmen haben vielen geholfen, eine stabile Anstellung zu finden und so einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung ihrer Lebensqualität zu leisten.
Der aktuelle Stand: Wie sieht die Lage heute aus?
Heute, im Jahr 2025, ist die Lage für Rom*nja und Sinti*zze in Österreich besser als noch vor 20 Jahren, doch es gibt nach wie vor Herausforderungen. Die Arbeitslosenquote in dieser Gruppe ist im Vergleich zur Gesamtbevölkerung immer noch hoch. Diskriminierung und Vorurteile sind leider immer noch präsent, wie Usnija Buligovic berichtet: „Auch wenn wir viel erreicht haben, erlebe ich täglich, wie sehr Diskriminierung und strukturelle Hürden das Leben vieler beeinflussen.“
Die Festveranstaltung am 15. Dezember bietet die Gelegenheit, nicht nur die Erfolge zu feiern, sondern auch über aktuelle Herausforderungen zu sprechen. Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich, betont: „Seit 20 Jahren arbeiten wir dank THARA mit und für Rom*nja und Sinti*zze und bekämpfen Antiromaismus in Österreich.“
Ein buntes Programm zur Feier des Jubiläums
Die Veranstaltung wird von einem kulturellen und kulinarischen Rahmenprogramm begleitet. 20 kunstvoll gestaltete Plakate zeigen die bewegte Geschichte von THARA. Die Schauspielerin Simonia Selimović und der Kulturverein Salaš sorgen für künstlerische Highlights, und die Klänge der Romamusik dürfen natürlich nicht fehlen. Diese Feier ist nicht nur für die Teilnehmer ein besonderes Ereignis, sondern auch ein Zeichen an die Gesellschaft, die Erfolge der Integration zu würdigen.
Ein Blick in die Zukunft: Was kommt als Nächstes?
Die Zukunft von THARA sieht vielversprechend aus. Mit der Unterstützung der Volkshilfe Österreich und anderen Partnern plant das Projekt, seine Reichweite zu erweitern und noch mehr Menschen zu erreichen. Die Herausforderungen bleiben, aber die Entschlossenheit, diese zu überwinden, ist stärker als je zuvor.
„Gerade deshalb möchte ich auch in Zukunft gemeinsam mit unseren Klient*innen und Partner*innen weiter für echte Chancengleichheit arbeiten“, sagt Buligovic. Diese Aussage spiegelt den ungebrochenen Einsatz wider, der THARA seit 20 Jahren antreibt.
Fazit: THARA als Vorbild für Integration
Das 20-jährige Bestehen von THARA ist ein Beweis dafür, dass engagierte Arbeit und der Glaube an Chancengleichheit einen Unterschied machen können. Es zeigt, dass Integration möglich ist, wenn die richtigen Maßnahmen ergriffen werden und die Gesellschaft bereit ist, Vorurteile abzubauen.
Die Feier am 15. Dezember ist nicht nur ein Rückblick auf Erreichtes, sondern auch ein Aufruf, weiterhin für eine gerechtere und inklusivere Gesellschaft zu kämpfen. THARA hat den Weg geebnet, und es liegt an uns allen, diesen Weg weiterzugehen.