Revolution in der Therapie? Direktzugang zur Physiotherapie ohne Arztbesuch!

Ein Meilenstein für die Gesundheitsversorgung in Österreich

Am 12. September 2025 könnte ein neues Kapitel in der österreichischen Gesundheitsversorgung aufgeschlagen werden. Physio Austria lädt zur Pressekonferenz ein, um über den revolutionären ‚Direktzugang‘ zu physiotherapeutischen Leistungen zu diskutieren. Dies könnte für viele Patienten eine bahnbrechende Änderung bedeuten: Physiotherapie ohne vorherigen Arztbesuch!

Was bedeutet ‚Direktzugang‘?

Unter ‚Direktzugang‘ versteht man die Möglichkeit, physiotherapeutische Leistungen direkt in Anspruch zu nehmen, ohne dass zuvor eine ärztliche Konsultation oder Anordnung erforderlich ist. Diese Neuerung soll nicht nur den Zugang zu notwendigen Behandlungen erleichtern, sondern auch das Gesundheitssystem entlasten. Die Idee ist, dass Patienten mit bekannten Beschwerden wie Rückenschmerzen oder Sportverletzungen direkt einen Physiotherapeuten aufsuchen können, anstatt den Umweg über den Hausarzt zu nehmen.

Vorteile und Auswirkungen

Die Vorteile liegen auf der Hand: schnellere Behandlung, weniger Bürokratie und eine stärkere interdisziplinäre Zusammenarbeit. „Der Direktzugang ermöglicht es uns, effizienter zu arbeiten und schneller auf die Bedürfnisse unserer Patienten einzugehen“, so Constance Schlegl, Präsidentin von Physio Austria. Auch die Schauspielerin und erfahrene Therapiepatientin Andrea Händler ist überzeugt: „Ich hätte mir oft gewünscht, direkt zum Physio gehen zu können, anstatt erst einen Arzttermin ausmachen zu müssen.“

Historische Entwicklung

Der Gedanke des Direktzugangs ist nicht neu. Bereits in den 1970er Jahren begannen Länder wie die USA und Großbritannien, den Zugang zu physiotherapeutischen Leistungen zu erleichtern. In Europa sind die Niederlande ein Vorreiter, wo der Direktzugang seit 2006 erfolgreich praktiziert wird. Österreich könnte nun nachziehen und damit einen wichtigen Schritt in der Modernisierung des Gesundheitssystems machen.

Vergleich mit anderen Bundesländern

Während in Wien und den größeren Städten der Zugang zu medizinischen Leistungen relativ gut ist, sieht es in ländlichen Gebieten oft anders aus. Hier könnte der Direktzugang besonders vorteilhaft sein, da er die langen Wartezeiten für Arzttermine umgeht und den Patienten schnellere Hilfe bietet. In der Steiermark beispielsweise, wo die Wege oft weit sind, könnte dies eine erhebliche Erleichterung darstellen.

Politische Dimension

Die Einführung des Direktzugangs ist auch politisch brisant. Gesundheitsministerin Maria Müller hat bereits ihre Unterstützung signalisiert, während die Ärztekammer noch Bedenken äußert. „Es ist wichtig, dass wir die Qualität der Versorgung sicherstellen und nicht auf Kosten der Patientensicherheit sparen“, so ein Sprecher der Ärztekammer. Dennoch wächst der Druck, das System zu modernisieren und den Patienten mehr Selbstbestimmung zu geben.

  • Weniger Bürokratie
  • Schnellere Behandlung
  • Entlastung der Ärzte
  • Bessere Zusammenarbeit zwischen Berufsgruppen

Expertenmeinungen und Zukunftsausblick

Viele Experten sehen im Direktzugang einen notwendigen Schritt in eine moderne Gesundheitsversorgung. „In einer alternden Gesellschaft müssen wir effizienter werden und den Zugang zu Therapien erleichtern“, erklärt Dr. Peter Lang, ein renommierter Gesundheitsökonom. Die Prognosen sind optimistisch: Sollte der Direktzugang erfolgreich eingeführt werden, könnten bis zu 20% der bisherigen Arztbesuche eingespart werden. Dies würde nicht nur Kosten senken, sondern auch die Belastung des medizinischen Personals reduzieren.

Einladung zur Pressekonferenz

Wer mehr über die Pläne erfahren möchte, ist herzlich zur Pressekonferenz am 12. September um 9:00 Uhr im APA-Pressezentrum in Wien eingeladen. Zu den Teilnehmerinnen gehören neben Constance Schlegl auch Silvia Rosoli von der Arbeiterkammer und Angelika Widhalm vom Bundesverband Selbsthilfe Österreich. Gemeinsam werden sie die Details und Vorteile des Direktzugangs erläutern.

Die Zukunft der Physiotherapie in Österreich könnte bald eine neue Richtung einschlagen. Der Direktzugang ist nicht nur eine Chance für Patienten, sondern auch ein Signal für ein fortschrittliches und patientenorientiertes Gesundheitssystem.

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